Dynamics Views
Einblicke, Meinungen und News rund um Microsoft Dynamics 365 Finance und Supply Chain Management sowie Dynamics AX
Einblicke, Meinungen und News rund um Microsoft Dynamics 365 Finance und Supply Chain Management sowie Dynamics AX
Gerade haben wir die Freigabe zum Start erhalten, alle Checks sind abgeschlossen, der Captain hat das Signal zum Schließen der Türen gegeben. All doors in flight. Damit ist die Checkliste der Piloten bei weitem nicht abgeschlossen, selbst im Startverfahren gibt es klare Aufgaben zum Abhaken. „Vrot“ heißt es vom Co-Piloten, „Rotate“ erwidert der Captain und zieht die Nase der Maschine in die Luft. Wir heben ab. Dieses Prozedere ist eingeübt, bis auf die Besonderheiten der unterschiedlichen Verkehrsmaschinen sind die Handgriffe von Piloten, Co-Piloten und Crew eingeübte Praxis. Aber nicht nur auf einem der knapp 150 bis 200 Flügen, die ein Pilot im Jahr durchführt, wird dieses Prozedere durchgespielt. Vielmehr ist es eine Sache der Übung, auch im Simulator.
Was hat das mit Microsofts One-Version-Strategie für Dynamics 365 for Finance and Operations zu tun? Naja, es gibt Parallelen. Wir haben anstatt eines Go-lives und vielen intern initiierten Hotfixes oder Releases achtmal im Jahr ein Update von Microsoft. Man kann sagen, der Dynamics-365-Flieger bekommt einen Schedule, Regelmäßigkeit wird zur Normalität. Anders als bei Airlines, können wir zumindest für drei aufeinanderfolgende Releases die „Verspätung“ oder „Cancellation“ selbst einfordern, den anschließenden Flieger dürfen wir aber nicht verpassen … sonst haben wir keine Flugsicherung mehr, aka keinen oder eingeschränkten Support.
Checklisten, Simulatoren und die definierte sowie strukturierte Kommunikation aus der Aviation kommt mir nicht nur in den Sinn, weil ich gerade in einer 747 nach L.A. fliege, sondern insbesondere aus der positiven Erfahrung des letzten Go-lives. Hier haben wir über Monate die Migration und die Funktionen sowohl Systemtests als auch Ende-zu-Ende-Tests unterzogen, Checklisten mit den Super-Testern vereinbart. Für ein erfolgreiches Abheben.
Da Microsoft nun achtmal im Jahr Updates zur Verfügung stellt, ist es notwendig, diese mit Regressionstests zu prüfen. Und das muss VOR dem jeweiligen Einsatz des Updates in der Produktion gemacht werden. Unsere empfohlene Vorgehensweise sieht wie folgt aus:
Ob der häufigen Testdurchführungsnotwendigkeit kommt konsequenterweise die Frage der Automatisierung auf. Im Normalfall wird sich nach einem Automatisierungstool umgesehen. Davon gibt es einige, für Dynamics 365 for Finance and Operations integriert kommen verschiedene infrage, von Microsoft geliefertes RSAT genauso wie die ähnlich funktionierenden AXeptance oder Executive Automats. Alle haben eines gemeinsam: Sie funktionieren nur innerhalb Dynamics 365 for Finance and Operations. Habe ich also überwiegend Prozessausführungen in diesem System, dann kann ich beruhigt auf eines dieser Tools zurückgreifen. Eine konkrete Empfehlung verkneife ich mir hier, da sie stark subjektiv wäre. Allerdings kenne ich nahezu kein Unternehmen, das Dynamics 365 for Finance and Operations oder auch Dynamics AX ausschließlich nutzt. Im Normalfall haben wir diverse Schnittstellen zu Pre- und Postsystemen. Diese wollen gegebenenfalls mindestens im Regressionstest mitgetestet werden. Wahlweise analysiere ich das Ergebnis der externen Systeme nach dem automatisierten Durchlauf in Dynamics 365 oder ich muss auf ein systemunabhängiges Testautomatisierungstool zurückgreifen. Hier kommen mir CitraTest, Ranorex und ServiceTracer in den Sinn (in alphabetischer Reihenfolge, ohne Wertung). Diese Tools erlauben mir eine systemübergreifende Automatisierung von Testfällen.
Eine Besonderheit zu Selenium: Es ist Grundlage für RSAT; eine Prüfung ob die RSAT-Testfälle auch mit dem nativen Selenium ausgeführt werden könnte, steht noch aus. Hierzu werden wir noch einen Erfahrungsbericht abgeben. Warum das wichtig ist? Mit Selenium kann ich zumindest angedockte System auf Browserbasis mit einbinden in meine Testszenarien.
Die Automatisierung zu starten, ohne zuvor Testfälle zu haben, die erfolgreich durchgelaufen sind, wäre wie der Unterschied vom letzten Urlaubsfilm zu einem Hollywood Blockbuster. Ohne Drehbuch kann man sich das gerne mal im Kreise der Familie anschauen oder bei einer der vielen Sozialen Plattformen posten um Likes zu bekommen, aber richtig erfolgreich wird‘s nur mit professionellem Vorgehen. Und dazu braucht man den Testfall. Und die Testdaten. Und die erfolgreiche Ausführung.
Zusammengefasst bedeutet das Evergreening oder One Version für jeden Dynamcis-365-Kunden:
Jetzt beschäftige ich mich mit Selenium, mal sehen was man damit alles anstellen kann. Mein Drehbuch ist nämlich fertig, 2.000 Testfälle dick.
Dynamics Views ist der Blog von Sven Mahn IT. Die Mitglieder unseres Führungsteams sowie einige unserer erfahrenen Berater und Entwickler möchten hier ihre Einblicke, Erkenntnisse und Meinungen rund um Microsoft Dynamics 365 Finance und Supply Chain Management sowie Dynamics AX mit Ihnen teilen. Außerdem berichten sie über spannende Neuigkeiten.
Dynamics Views soll Ihnen in regelmäßigen Abständen über unsere Website hinaus fokussierte Informationen und interessante Impulse bieten. Gerne möchten wir dazu mit Ihnen in Dialog treten. Insofern freuen wir uns auf Ihre Besuche und sind gespannt auf Ihre Kommentare!
Sven Mahn IT ist Ihr hoch qualifizierter, auf Dynamics 365 Finance und Supply Chain Management sowie Dynamics AX spezialisierter Beratungs- und Entwicklungspartner. Mit Expertenwissen, unseren einzigartigen Produkten und Power-Platform-Kompetenz realisieren wir zusammen mit Ihnen das beste Dynamics für Ihr Unternehmen.
Schreiben Sie einen Kommentar
Kommentar...